Sonntag, 28. Dezember 2014

Welt ohne Geld: Neujahrsgeschichte

Welt ohne Geld: Neujahrsgeschichte: Der Mann der die Abschaffung des Geldes verpasste von Hans Steinle Es wohnte ein alter Mann allein in seinem kleinen Häuschen das m...

Samstag, 20. Dezember 2014

Welt ohne Geld: Sonnenwende, eine Weihnachtsgeschichte

Welt ohne Geld: Sonnenwende, eine Weihnachtsgeschichte: Es lebte einmal ein alter Mann allein im Wald. Er verdiente sein Geld als Holzfäller. Nun aber wurde er schwach und schwächer und machte sic...

Sonntag, 17. August 2014

Kartoffelsuppe Teil 3, Nachschlag

Nun, bis hierher haben wir von dem Geben und Nehmen von den Kartoffeln geschrieben. Von Monokulturen. Von Kartoffelmaschinen. Von den Verfehlungen von den daran beteiligten Menschen. Aber wurden jemals die Kartoffeln selbst dazu befragt?

Ja, von mir persönlich in einem fast überirdischen Akt. Es wurden gleichzeitig drei verschiedene Kartoffelrassen befragt. Nebenbei bemerkt, sie vertrugen sich ausgezeichnet. Nur ihre verschiedenen Auffassungen und Antworten sind bemerkenswert. Aber der Leser möge sich selber ein Bild davon machen.
Und danach war ich so fair und liess sogar noch einen Bauern zu Wort kommen. Auch das fiel ausgesprochen kurz und bündig aus. Eben ganz Kartoffelmässig.

Fragen wir doch einmal die Kartoffeln selbst!
Wir nehmen als Kartoffeldurchschnitt drei Kartoffeln. Die PELLKARTOFFEL, die BRATKARTOFFEL und die SÜSSKARTOFFEL.

Hier das kurze Interview:

Die gleiche Frage an alle Kartoffeln:
Was hält ihr von Technik?

Antwort Pellkartoffel:
Nun, eigentlich ist es mir egal wer mir die Pelle von der Knolle zieht.

Antwort Bratkartoffel:
Ich lasse mich nicht gerne verbraten. Ich hasse Technik.

Antwort Süsskartoffel:
Ich finde die Technik süss.

Fazit: Eine Kartoffel ist neutral. Eine Kartoffel lehnt die Technik ab. Eine Kartoffel liebt die Technik.

Kommentar:
Wir sind also genau so klug wie vorher. Das eine hebt das andere auf. Die Kartoffelgesellschaft ist gespalten. Aber auf der höheren Ebene bleiben sie Kartoffelbrei. Denn alle sind eins.

Nun wollen wir den Bauern mit seiner Technik fragen was er von diesem Ergebnis hält?
Antwort: Ob die Kartoffel gepellt, gebraten oder einen süssen Geschmack hat ist mir egal. Hauptsache diese Burschen werden geschält serviert.
Hat man da noch Töne?






Donnerstag, 14. August 2014

Kartoffelsuppe Teil 2

DIE KARTOFFELSETZMASCHINE

Es war einmal ein Gärtner der sich zum Bauer häutete. Zum Spezialisten im Kartoffelanbau. Denn er musste mit den neuen Anbaumethoden und der Arbeitsteilung mitgehen. Und er hatte notgedrungen das Zählen lernen müssen. Aber nicht mehr die Kartoffeln sondern das neu erfundene Geld. Das Geben und Nehmen verschwand dadurch aus den Köpfen der Menschen. Der Esswert der Kartoffeln hat sich in Zahlen und Luft aufgelöst. Und damit verlor er den Kontakt zu seinen Feldern und zu seinen Mitmenschen die er nur noch als Arbeitsvieh betrachtete. Der Landvogt kassierte bei ihm die Pacht und den Zehnten und er überliess seinen Knechten die auf den Feldern vergessenen Kartoffeln die sie nach der Ernte absuchen durften. Die ehemalige Gartenkultur wurde von den aufkommenden Monokulturen aufgefressen.

Keiner wollte sich mehr mit Gartenarbeit die Hände mehr schmutzig machen. Lieber standen sie stundenlang in einer Fabrik oder sassen sich in den Büros den Hintern breit. Durch die Massenproduktion von Kartoffeln sank ihre Qualität und der Überschuss in der Produktion wurde zu Klebstoff verarbeitet und der grösste Teil einfach auf den Misthaufen geworfen wo sie wenigstens noch als Dünger dienen konnten. Der Preis der Kartoffeln wurde so halbwegs in die Höhe gehievt damit der Bauer absahnen konnte und seinen Zehnten in Form von Metallscheiben mit einer aufgeprägten Zahl abliefern konnte. Aber eines störte ihn gewaltig, die Knechte wollten sich nicht mehr zum Nachsammeln der Felder bücken sondern wollten auf den Haufen der frisch geernteten Felder zugreifen. Denn diese waren auf jeden Fall ausgesucht und ohne Faulstellen.

Dem Bauern gefiel das nicht, denn das schmälerte seinen Gewinn. Also setzte er sich an den Tisch und entwarf eine Kartoffelsetzmaschine und danach eine Kartoffelerntemaschine die sich in seinem Kopf so langsam herausdestillierten. Die Technik der Faullenzer und Geldhorter hatte inzwischen die Hochblüte erreicht und die Maschinen wurden von Explosionsmotoren angetrieben. Für die Realisierung der Maschinen musste er sich verschulden und so nagten die Geldsäcke mit ihrem Zins an seinem Profit. Er warf seine Knechte auf die Strasse und ölte und schmierte seine Kartoffelmaschinen so wie er früher seine Knechte vernachlässigt hatte. Aber der Wettergott war ihm nicht zugeneigt und er konnte den Soll nicht mehr erfüllen um seine Schulden abzutragen und sie stiegen durch den Zinseszins in schwindelerregende Höhen. Und zum Schluss kassierten die Geldsäcke sein Land mitsamt den Kartoffelmaschinen weil er diese Sachwerte als Sicherheit verpfändet hatte.

Da sass der dumme Bauer nun selbst auf der Strasse und schaute zu wie andere für die Geldsäcke seine Kartoffelmaschinen benützten. Es blieb ihm nichts anderes übrig als bei einem Kartoffelkonzern eine Arbeitsstelle anzunehmen. Da er gute Kenntnisse in der Mechanik der Maschinen besass durfte er sie fahren und einölen. Er fühlte sich sich schlimmer als seine ehemaligen Knechte. Er fühlte sich erniedrigt. Und in ihm erwachte wieder der alte Gärtnerinstinkt und er pachtete sich einen Garten und baute dort seine eigenen Kartoffeln an. Eine alte Sorte die nicht gleich zu Matsch zerfiel wenn sie über Winter gelagert wird. Seine ehemaligen Knechte, zu denen er sich so langsam gesellt hatte, machten sein Beispiel nach und der Eine zog Spinat und der andere Zwiebeln und so weiter. Ihre Frauen machten Marmelade ein und nähten Kleider und tauschten sie mit Produkten die von anderen hergestellt wurden. Und am Schluss erstellten sie ein grosses Lagerhaus wo jeder seine Produkte einstellte und jeder konnte davon nehmen was ihm fehlte. Das Zählen und Abwiegen wurde so ganz nebenbei vergessen und die Gärtner konnten nur noch bis drei zählen. Aber welch ein Wunder! Alle waren glücklich dabei und keiner arbeitete bis zum Umfallen um die Bürokraten- Geld- und Kontrollärsche durchzufüttern. Sie hatten Muse um sich dem Singen und dem Spielen zuzuwenden. Da sie den Kopf frei hatten brauchten sie auch keine Musiknoten mehr, denn die Melodien und auch viele Gedichte konnten sie locker im Kopf behalten.

Dieses glückliche Gartenvolk und seine Methoden des geldlosen Miteinanders tat sich überall kund und zuerst stellten die russischen Volksangehörigen total auf Gartenkultur um. Und im Gegensatz zu den Nörglern gab es keinen Hunger mehr in diesem grossen Land. Andere Länder zogen nach. Vor allem die Südamerikanischen. Und die Produkte wurden nicht mehr gezählt und auch nicht mehr abgewogen sondern fanden ohne Umwege über ein Bewertungssystem seine Abnehmer. Es brauchte nur noch drei Zahlen um die Welt zu begreifen:
1--eins, das Geben.
2--zwei, das Nehmen.
3--drei, das Dankgebet.

Mittwoch, 13. August 2014

Kartoffelsuppe Teil 1

Die Kartoffel und der Bauer

Ein Bauer marschierte über seinen Rübenacker und siehe da, er nimmt ein seltsames Gewächs wahr. Er riss dieses vermeintliche Unkraut heraus und an der Wurzel hing eine eigenartige Knolle die er so noch nie gesehen hatte. Fast rund und hässlich grau. Der Bauer war schlau und schmiss dieses hässliche Ding nicht achtlos weg sondern er zerschnitt die Knolle in zwei Hälften. Bei einer Hälfte achtete er darauf, daß ein sogenanntes Auge, ein Trieb, unverletzt blieb und steckte diese Hälfte mit dem Trieb nach oben wieder in den Boden. Die andere Hälfte nahm er mit nach Hause und kochte sie mit seinen gelben Rüben auf. Und siehe da, er entfernte die lockere Schale der Knollenhälfte und roch daran. Welch feiner Geruch! Er machte die Zungenprobe und da fand sein Appetit kein halten mehr. Er zermalte das Ding zwischen seinen Zähnen. Er schob den Brei hin und her, hoch und runter in seiner Mundhöhle. Er schluckte und es schmiss ihn fast vom Hocker von der gewaltig neuen Geschmacksrichtung seiner Knollenhälfte. 

Jeden Tag schaute er nach der anderen Knollenhälfte ob sie treibt. Suchend schritt  er über sein Land. Durch Wiesen, Felder und Wald. Aber er fand kein weiteres Gewächs mehr das dem aufgefundenen glich. Seltsam, seltsam, sein Knollengewächs fiel scheinbar buchstäblich vom Himmel. Als sein Knollengewächs getrieben hatte und ihn das braunfärben des oberen Krauts anzeigte, daß sich die Wurzelknolle voll ausgebildet hatte bekam er zwei Knollen und von diesen nahm er eine zum Verzehr und die andere Knolle zerteilte er und steckte die zwei Hälften mit jeweils einem Trieb wieder in den Boden. Danach hatte er vier Knollen zur Verfügung und danach... Er konnte nur bis drei zählen und deshalb mühte er sich nicht mehr die Früchte seiner Arbeit zu zählen. Er suchte nach einem Namen nach seiner bisher unbekannten Knolle und taufte sie "Kartoffel". Er hätte sie auch Martoffel nennen können, aber das änderte nichts an der Knolle. Sie blieb Knolle.

Er wurde von den Kartoffeln fast überschwemmt und er teilte die Kartoffeln mit seinen Mitmenschen auf. Diese nahmen sie gerne und den zehnten Teil steckten sie in den Boden und brauchten so nie wieder zu hungern. Nur ab und zu machten sich ein paar faule Menschen über ihre Ernte her. Aber der Schaden blieb begrenzt, so daß man die Faulenzer walten liess. Der Herr hat´s gegeben, der Herr hat´s genommen. Und da ja die meisten anderen sesshaften Menschen fleissig waren und sich eine Kartoffelkultur über diese hässliche Knolle gebildet hatte, war alles Schlaraffenland! Nur ein paar faule Nomaden fingen an die Kartoffeln , die sie geklaut hatten zu zählen. Sie karren sie in andere Weltgegenden und tauschten sie gegen andere Gegenstände ein und plötzlich wurde die Kartoffel als Tauschwert erkannt und es begann das Schachern, Und danach erblickte der Wucher die Welt . Und danach herrschte  Mangel. Denn die Nomadenfaulenzer nahmen überhand. 

Aber der schlaue Bauer blieb unberührt davon. Er zählte nicht sondern setzte Saatkartoffeln nach Saatkartoffel. Und plötzlich frass die Kartoffelkultur ihre Kinder und es schälten sich Nomaden heraus die andere Menschen verführten und so eine Macht bildeten um die Kartoffelbauern zu bestehlen. Die Gier war geboren und das Machtbewusstsein bekam seine unheilige Realität. Und es begann ein Zählen und Zählen. Ein Kontrollieren und ein Kontrollieren und der Kartoffelbauer hatte plötzlich sein Land an einen Staat verloren der ihm zuerst den Zehnten abforderte und dann den Fünfzigsten und dann den Achzigsten. Er war nur noch Nutzvieh für die Kartoffelzähler. 

Er verfluchte die verfluchten Erbsenzähler und er wand sich an den Karoffelgott der sich in grossen Gebäuden befand die ihm erstellt wurden um darin zu wohnen. Er bekam keine Antwort. Dann erinnerte er sich, daß Gott keine Gebäude brauchte und die Kartoffeln frei auf dem Felde darbot. Daß die jetzige Unfreiheit gar nicht Gottes Wille sondern Nomadenwille war. Er konnte nie mehr als bis drei zählen. Während alle Welt rings um ihn herum sogar das Gotteswerk in Zahlen einteilte und so Gott zwischen den Zahlen suchten und sogar darüber das säen versäumten. Also brauchten sie andere um sich zu ernähren. Sie vergassen das wirkliche schöpferische Werk Gottes. Sie wurden Erbsenzähler! Ihr Gefühl für das Schöpferische hat sich in Zahlen und Luft aufgelöst. Und heute nennen sie so etwas Babbala.

Weil der schlaue Bauer nur noch für sich selbst die Saat aussäte und er nichts mehr zum Teilen hatte konnten sich die Babbalisten nicht mehr ernähren. Eben babbala mit den Kartoffeln. Die Schmarotzerbabbalisten konnten keine Kartoffeln mehr zählen und auch keine Erbsen mehr. Ihre Mundhöhle blieb so leer wie die graue Grütze über ihrer Mundhöhle vor Zahlen überfloss. Nur der schlaue Bauer, der nicht bis drei zählen konnte, legte zehn Saatkartoffeln unter die Erde und bekam Einhundert dafür zurück und der Hunger war gegessen. In Prozent ausgerechnet würde dies eine Wertsteigerung von eintausend Prozent bedeuten. Eintausend Prozent die man essen kann. Bei jedem Kartoffelessen bedankte er sich still und leise bei seinem Freund Gott. Der Herr hat´s gegeben weil er das Werk des Bauern für gut befunden hat. 

Und die Moral von der Geschicht. Zählen stopft den Magen nicht!

Dienstag, 5. August 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 20

Nach zwei Jahren konnte ich die Demokratie ausrufen. Der Monarch konnte sich in das Privatleben zurückziehen und der eigentliche Macher, der Kanzler bekam von mir einen guten Job. Nämlich den der Außenpolitik. Denn den konnte ich nicht abwimmeln. Es war der Zuträger der Spinne. Es war die Marionette der wahren Mächtigen. Denn ohne Zweifel war die Spinne nicht die Spitze des geldgierigen Altherrenklubs. Nun gut, mit dem Kanzler würde ich Schlitten fahren. Ein Würstchen gegen mich. Denn ich war Ganove! Aber ohne Ganovenehre, denn die konnte ich mir nicht leisten. Aber meine jetzige Position als Präsident einer Demokratie war nur ein Sprungbrett zu höherem. Nämlich zu den Geldtöpfen. Denn darauf kam es mir ja an. Und sonst auf gar nichts.

Meine ganze Freizeit verbrachte ich damit das neu entstehende Bankensystem zu studieren. Oh ja, die Spinne und Konsorten waren schlau. Es war ein wahres Wucherwunderwerk das hier entstand. Wenn das anständige Volk dieses System des Teufels durchschauen würde wären die Rothfüchse geliefert. Am Galgen würden sie baumeln. Im Grunde genommen war ihr System einfach. Zinsundzinseszins und Kontrolle des Geldes. Und das zweite Spiel war genauso sauber ausbaldowert. Sie liehen Geld an alle. An die eigenen Regierungen wie auch den Gegnern. Diese Spitzbuben kannten keine Heimat. Sie grasten auf dem ganzen Planeten. Ob Freund oder Feind. Das spielte für diese ehrenlosen Wucherer keine Rolle.Ich war wenigstens noch meinem Heimatland zugetan. Wenigstens mit halbem Herzen. Besser als gar nichts.

Gut, der Rest dieser Inkarnationsrunde ist schnell erzählt. Ich vernachlässigte meine Regierungsgeschäfte, denn dazu hatte ich ja meinen Kanzler. Als inzwischen gewiefter Lügner konnte ich das Volk mit meinen Revolvergeschichten einwickeln und jeden gegen jeden aufhetzen. Die Waffen klirrten und in die Kassen meiner Waffenfabrikanten klimperte es kräftig. Man zollte mir Lob aber respektierte mich nicht. Ich bekam zwar ein paar Milliönchen als Zuckerbrot aber es fehlte die Butter darauf.

Ich wurde größenwahnsinnig und gierig wie eine Hyäne. Ich bemerkte nicht, daß man mich so langsam kalt stellte. Und als ich es bemerkte machte ich einen gravierenden Fehler. Ich stänkerte gegen die Bankbosse und wollte eine eigene Bank gründen. Ich wollte mit den Großen am gleichen Tisch sitzen. Aber dies waren alles Inzuchtsbrüder und ließen keinen von "draußen" in ihre Karten sehen. Ich wurde denen lästig. Ohne, daß ich in meinem Größenwahn etwas bemerkte. Ich schiss sogar meinen Kanzler zusammen. Das war dann mein größter Fehler. Denn der war ein Schalthebelchen der Familie. Ein kleines zwar, aber eben ein Hebelchen. Mit irgendeinem Flittchen von einem Banksterpapa verheiratet.

Nun denn, ich wurde vergiftet. Mit Fliegenpilzgift. Aber diesmal mit der richtigen Dosis. Das nennt man Karma. Wie schön sind doch die Zusammenhänge. Wie humorvoll doch das Weltgeschehen. Aber natürlich nicht für mich. Noch zornerfüllt schlich ich mich durch den Tunnel. Gegenüber stand schon mein Schutzengel. Mal sehen was mir diesmal blüht.

FORTSETZUNG FOLGT!




Samstag, 2. August 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 19

Ich betrat also die schmucke Hütte und es empfing mich eine eisige Kälte. Der Palast wurde künstlich auf 15 Grad plus heruntergekühlt. Warum nicht gleich auf Minus? Man hörte keinen Pips und nicht einmal die Türen quitschten. Was eigentlich in solchen Gemäuern normal sein sollte. Dann durfte ich in das Büro treten. Alles in schwarz mit Goldumrandungen gehalten. Ein Sarg könnte nicht schöner sein. Am Ende des Zimmers war ein Podium und darauf war ein langer Schreibtisch und dahinter ein schwarzledener Schaukelstuhl. Und der Typ auf dem Schaukelstuhl schaukelte darin mit einer schwarzen Katze auf seinem Schoss die er lässig streichelte. Vor dem Podium war ein hölzerner, natürlich auch schwarz angestrichener spanischer Holzstuhl aufgestellt. Kleine Sitzfläche ohne Polster. Lange, kerzengerade, hochragende und schlanke Rückenlehne. Ich durfte darauf Platz nehmen und ich muss sagen, daß sich ein normaler Mensch darauf wie ein Angeklagter vorgekommen wäre. Während der bucklige Mensch mir gegenüber genüsslich an einer Zitronenhälfte saugte.

Ich musste meinen Kopf nach oben recken, während der bucklige Krösus auf mich wie eine niederträchtige Spinne starrte. Mit den gleichen ausdruckslosen Augen und den gleichen spindeldürren Gliedmassen. Wenn ich nicht so abgebrüht wäre hätte ich wirklich den Arsch eingezogen und keinen Mucks gemacht. Aber ich war gar nicht beeindruckt sondern spielte meine Rolle als ehrfurchtsvolles und um Gnade winselndes Nichts perfekt. Ich wusste, diese Spinne war gefährlich. Er konnte sich alles kaufen. Sogar die Seelen von Politikern. Aber ich war kein Politiker. Ich war ein Ganove. Und ich habe das Schauspielern und das Lügen von der Pike auf gelernt, während mein Gegenüber nie Lügen musste sondern nur den Daumen hoch oder herunter zu strecken brauchte. Dieser Mann strahlte keine Macht aus wie begabte Politiker sondern Kälte. Eisige Kälte. Und ich glaube, daß man seinen Palast nicht einmal herunterkühlen musste um die Temperatur zu halten.

Dieser Mann wusste natürlich über mich bescheid. Er hat überall seine Agenten die herumspionierten. Besonders bei der politischen Kaste. Denn die waren nur seine Marionetten und wenn einer ausscherte starb er meistens einen "natürlichen" Tod. Aber er kannte nur meine äußere Schale, mein innerster Kern kannte er nicht. Und das war ein großes Mango für ihn. Denn ich heuchelte Unterwürfigkeit. Aber ich sollte noch die Methoden dieses Satansbratens kennen lernen und die waren sehr gut gestrickt. Er konnte sich alle Intelligenz des Planeten kaufen. Denn der wo da oben auf mich niederblickte war genau genommen an Lebenserfahrung ein armes Würstchen gegen mich. Ein Theoretiker. Ein Kaufmann, der sich nur von Zahlen beeindrucken ließ. Anstatt dem Bleistift benützte er den Daumen. Nach oben, leben lassen. Nach unten, abhalftern. Anstatt durchzustreichen machte er mit dem Zeigefinger eine unmissverständliche Bewegung über die Gurgel. Überhaupt sprach er nicht viel sondern redete viel mit den Händen. Ich kannte natürlich diese Zeichen, denn die Freimaurer benützten sie. Ich war ja auch ein Klubmitglied bei denen. Denn sonst könnte man eine Karriere als Politiker vergessen. Aber Hochgradfreimaurer war ich noch nicht. Außerdem gefiel mir dieser kindische Verein gar nicht. Zuviel Mumpitz. Zu viel altertümliche Schau. Damit konnten sie vielleicht meine Putzfrau beeindrucken. Aber nicht mich.

Und so begann ich dieser kalten Spinne meinen Plan zu erklären. Dies war nicht ganz leicht. Denn das Denken eines Kaufmanns war mir nicht so gut geläufig. Außerdem fiel mir das Denken schwer bei meinem Zähneklappern durch die Eiseskälte des Büros. Aber mit einem Argument konnte ich ihn einwickeln. Dem Argument Geld . Denn ich wusste, daß er auch Waffenfabriken in seiner Hand hatte und er kannte meinen rücksichtslosen Aufstieg. Kurz und gut, ich hatte das Geld für meine Revolution in der Tasche.

FORTSETZUNG FOLGT!

Dienstag, 29. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 18

Nun war ich also Vorsitzender einer dekadenten Partei mit dekadenten, vollgefressenen Krachern. Das macht mich nicht gerade zufrieden und noch weniger glücklich. Denn der Job langweilte mich. Als Stellvertreter habe ich die ganze Drecksarbeit für den Dicken geleistet der jetzt eine glänzende und übergut bezahlte Karriere als Vorzeigeschild für einen Lebensmittelkonzern abriss. Aber als Vorsitzender saß ich hauptsächlich und musste mühsam meinen Schlaf unterdrücken. Ich überschlug einmal was ich überhaupt noch realistisch erreichen konnte. Also, Reichskanzler unter der jetzigen Monarchie. König konnte ich aus früher erwähnten Gründen nicht werden. Dies interessierte  mich aber sowieso nicht. Denn das war ein Abstellgleis für selbstverliebte Possenreißer. Eine Revolution anzuzetteln um Diktator zu werden schien mir noch das geeignetste um mein Ego in Stimmung zu bringen. Also, Fahnen hoch für eine Revolution!

Natürlich wusste ich, daß man eine Revolution nur mit Geld lenken und auch erfolgreich ausführen kann. Um die Bevölkerung mit meinem Quasseln besoffen zu machen fehlt es mir inzwischen nicht an Talent. Ich habe mir einen Zwiebelbart an meinem Kinn wachsen lassen. So sah ich zünftiger für einen Revoluzzer aus. Mein neuer Haarschnitt ähnelte dem von Napoleon. Das weckte sicher unterschwellige Sehnsüchte nach Rabatz in den luftgefüllten Hirnen. In die Backen stopfte ich Watteknäuel um mein Gesicht breiter und markanter zu machen. Dies blieb allerdings mein Geheimnis. Das ich nicht einmal meiner neuen Geliebten offenbarte. Diese Dame von Welt, die ich aus den schummrigen, rotbeleuchteten Spelunken der Altstadt herausgezogen hatte war das richtige Luder für mich.

Diese dumme Gans, (oder war sie doch schlauer als ich annahm)? konnte hervorragend schauspielern und vor allem lügen, daß sich die Balken bogen. Und sie wurde nicht einmal rot dabei. Natürlich habe ich ihr auf Grund meiner Beziehungen ein Adelsprädikat verpassen lassen. Frau Baronin von und zu klingt doch ein bisschen besser als Marie Müller von der roten Spelunke. Und so traten wir in der Öffenlichkeit auf. Meine bezaubernde Baronesse von und zu und ich. Oft hatte ich die rechte Hand auf einen Knopf im Hemdenschlitz aufgestützt, und wenn ich wütend war die linke Hand. Fast wie Napoleon, nur zeitgemäß etwas lässiger. Warum ich die Hände austauschte bei emotional geladenen Situationen ist einfach erklärt: Ich bin Rechtshänder und teilte die Backpfeifen natürlich bevorzugt mit diesem bemerkenswerten Beruhigungsmittel aus. Ja, ich konnte sehr unfein werden und sehr jähzornig. Ich war gefürchtet! Ein wichtiges Requisit um als Diktator ernst genommen zu werden.

Um eine zukünftige Revolution anzuzetteln brauchte ich Geld. Eine Menge Geld. Denn es galt Kanonenfutter zu schmieren. Schön einzuölen und einzuseifen. Denn ich und Drecksarbeit? Das kommt wohl nicht in Frage! Und so bekam ich die Bekanntschaft mit einem Hause wo eine rote Laterne über der Türe hing. Und darin saß der wahrscheinlich reichste Mann der Welt. Das war nur wenigen Menschen der Welt bekannt. Denn als reichster Mann der Welt wurde im Verhältnis zu wahren reichen Positionen gesehen ein armer Schlucker zur Vernebelung vorgestellt. Ein Stahlmagnat der nur lausige 400 Millionen Golddukaten vorweisen konnte.

FORTSETZUNG FOLGT!

Sonntag, 27. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 17

Ich suchte also einen Bekannten auf der mir noch einen Gefallen schuldig ist. So eine Art Ratte. Aber durchaus brauchbar für meine dunklen Pläne. Den setzte ich auf die Fersen des Dicken der nun immer mehr eine sportliche Figur bekam. Was nicht unbedingt ein Nachteil für meine Pläne war. Denn seine Potenz als Zuchtbulle würde das unbedingt steigern. Und siehe da. Als ich mich mit Fred, in meinem Innern Ratte genannt, in einer schummrigen Kneipe in einem verkommenen Viertel traf, troff Honig von seinen Lippen und ich saugte diesen förmlich auf. Ich habe mich nicht in diesem Kerl getäuscht, denn seine Ausforschungen über das Privatleben von dem jetzt Halbdicken legte einen Haken frei an dem ich mich anhängen konnte.

Der Halbdicke traf sich regelmäßig mit der Frau von seinem Sekretär just in dessen Büro. Ich gab der Ratte einen Schein und ließ sie trollen. Ich bestellte mir noch einen Magenbitter nachdem sich die Ratte verzogen hatte und lauschte in mich hinein. Jetzt heisst es eine Gelegenheit auszubaldowern um diese beiden, den jetzt Halbdicken und die Frau seines Sekretärs, inflagranti zu filmen. Und das nahm ich selber in die Hand. Denn der halbdicke Parteivorsitzende darf ruhig wissen wer ihn bedroht, oder besser gesagt, erpresst. Denn ein Angsthase bin ich nicht. Ich kann meinem Gegner durchaus in die Augen schauen. Etwa so wie eine Kobra ihr Opfer anstarrt.

Muss ich noch mehr beichten? Nein, denn diesmal klappte mein Plan vorzüglich. Ich hatte einen so scharfes Argument in der Hand, daß fast die Videokamera zerschmolz mit der ich die pikanten Szenen gefilmt hatte. Das halbdicke Schwein gab auf und bei der nächsten Wahl ließ er sich nicht mehr aufstellen. Gut, eigentlich hatte ich ihm ja nicht geschadet. Denn die Privatindustrie nahm ihn mit offenen Armen auf. Ein so verlogenes Subjekt und talentierter Schauspieler bekommt man nicht alle Tage. Ich selbst wurde einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt. Das gelang mir wie immer mit Schmieren und einölen, auch bestechen genannt, und natürlich meiner ausgezeichneter Methode um meine Widersacher gefügig zu machen. Denn jeder Mensch hat einen Schwachpunkt. Einen dunklen Fleck auf der weißen Weste. Dies machte es mir leicht zu gewinnen. Denn ich muss wohl nicht mehr erwähnen, daß ich mich so langsam im Politikwettbewerb perfektionierte.

Skrupel, ja was ist das überhaupt? Und der liebe Gott steht meistens auf meiner Seite obwohl ich ihn überhaupt nicht kannte. Denn ich bin ganz einfach im Recht. Mein Erfolg zeigte dies überdeutlich. Denn Erfolg ist das beste Argument und wie er zustande kam interessierte hinterher keinen. Weil sich die Meisten an die Erfolgreichen wie Efeu klammern und ihnen die Stiefel blank lecken. Und dadurch alle unfeinen Dinge überwuchert und gereinigt werden. Nochmals, gibt es denn ein besseres Argument als ERFOLG!

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Freitag, 25. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF TEIL 16

Es kam der nächste Freitag und ich platzte fast schon vor Spannung was mich erwartete. Denn man hörte so gar nichts ungewöhnliches. Dies machte mich natürlich etwas stutzig. Ich nahm also nach außen hin ruhig und artig meinen Platz ein. Wie immer war ich etwas früher als mein hoffentlich verblichener Vorsitzender angekommen. Gott sei seiner Seele gnädig! Mich haute es fast vom Hocker als der Dicke auftauchte. Mit elastischen Schritten kam er an seinen Platz herangetänzelt. Und oh, welch Schreck! Sein Gesicht war rosig und gesund und etwas abgemagert scheint er auch zu sein. Was ich in Verkennung der Sachlage falsch interpretierte. Denn ich nahm ein verstecktes Leiden an das an seinem Körper zehrte. Aber nein, das Aas fühlte sich quicklebendig! Von Leiden keine Spur. Er riss auch keine dreckigen Witze mehr sondern einfühlsame und damengeeignete Späßchen. Ich verstand die Welt nicht mehr.

Wie gewöhnlich wurde der Freitagsfisch serviert. Mir war der Appetit vergangen. Aber mein Vorsitzender entwickelte einen umso kräftigeren. Er stand nicht einmal auf nach den ersten Happen und man hörte an seinem Grunzen, dass es ihm vorzüglich schmeckte. An diesem Abend war ich einsilbig und verließ die Runde frühzeitig. Anstatt mein Nebensitzer fühlte ich mich krank. Sehr krank!

Daheim angekommen sammelte ich mich wieder so langsam. Mein scharfer Verstand meldete sich zurück. Anstatt der Fliegenpilz den Dicken flachgelegt hat ist er gesundet. Oh mein Gott! Wie ungerecht ist die Welt. Aber jetzt kam ich schnell darüber hinweg und ich sinnte und grübelte. Und als es nichts brachte stand ich mitten in der Nacht auf und durchlief die stillen Gassen. Nur unterbrochen vom Hundegekläffe. Instinktiv näherte ich mich dem Lärm und sah vergnügt zu wie die Köter rauften. Um was sie sich balgten sah ich in der Dunkelheit nicht. Auf jeden Fall um keinen Fliegenpilz. Es war für mich die reinste Meditation. Viel wirksamer als die sogenannte östliche Variante in der man sich verrenken muss. Nicht gerade mein Geschmack. Aber lassen wir das. Ich fühlte mich nach dieser Meditation besser .Und diesmal wurden sogar zwei Hunde blutig gebissen. Wenn das kein himmlisches Zeichen ist?

Zuhause schmiss ich mich aufgemuntert ins Bett. Denn nach dieser großartigen Meditation bekam  ich sicher sehr gute Eingebungen vor dem Einschlafen. Und ja, sie kamen. Aber diesmal nicht mörderisch. Oh nein, ich hatte meine Lektion gelernt. Diesmal würde ich es auf die liederliche Art ausbaldowern. Und da lag natürlich am Nächsten mich etwas mit dem Privatleben des Dicken zu beschäftigen. Saufen tat er ja, aber wer soff nicht von den verlogenen Politikern. Ich allerdings wusste mich zu beherrschen und füllte so manchen Blumentopf mit den alkoholhaltigen Getränken. Schließlich war ich ja Spezialist in Sachen Alkohol. Erstens wurde ich in eine Schnapsbrennerfamilie hineingeboren und zweitens, was ich natürlich nicht bewusst weiß aber in mir wirkte, hatte ich mit Suchtmitteln schon in so einigen meiner Inkarnationen zu tun gehabt. Ich war also kein Waisenknabe in diesen Dingen mehr.

Aber Weibergeschichten haben schon so manchen Politikern das Genick gebrochen. Oder wenigstens erpressbar gemacht. Und da werde ich einhaken. Gute Nacht also. Bis morgen ist der Plan ausgereift und ich musste ihn nur noch durch meine Intuitionen abrufen. Gottseidank sind Intuitionen wertelos. Sie lieferten alles, von Giftrezepten bis zu hübschen Intrigien. Und wenn es sein muss sogar vollkommen neue Ideen. Warten wir es also ab. Zufrieden mit mir selbst schlief ich ein und träumte den Traum eines Gerechten.

Frisch und munter wachte ich auf. Diese Schlappe hatte mich nur kurz umgeworfen. Aber jetzt ist in mir wieder der Ehrgeiz erwacht. Ich und aufgeben ? Niemals! Wie gewöhnlich blieb ich noch so zehn Minuten nachsinnend im Bett. Denn da kommen die Intuitionen durch die ich am Vorabend bestellt hatte. Oh ja, ich hatte eine gewaltige Intuitionspotenz. Nur mit dem Gewissen hapert es etwas. Aber dafür wog das mein Instinkt auf. Meinen Jagdinstinkt wohlbemerkt.

FORTSETZUNG FOLGT!

Mittwoch, 23. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 15

Zuerst musste ich ein Ablenkungsmanöver veranstalten. Ja, ich habe an alles gedacht. Denn keiner darf bemerken, daß ich den Fisch vom Vorsitzenden mit dem kostbaren Stoff, genannt Fliegenpilzgift, einpudere. Ich stieß mit meinen gelackten Schuhen zuerst dem links gegenüber Sitzendem heftig an das Schienbein und gleich danach dem rechts gegenüber Sitzenden. Das macht ich natürlich so geschickt, daß mein Oberkörper dabei zur Salzsäule erstarrte. Das heißt, ich hielt ihn mit äußerster Körperbeherrschung ruhig. Und dabei verzog ich selbstverständlich keine Miene. Nicht einmal einen verdächtigen Lidschlag ließ ich zu.

Das Ergebnis: Zuerst schauten beide etwas verdutzt aus der Wäsche. Dann blickten sie sich erbost an. Und dann kam das unvermeidliche Angiften. Sehr passend, dieses Wort am letzten Satzende für mein Kunstwerk. Jetzt glotzten alle auf die Störensfriede und ich kam ungestört und vor allem unbeobachtet zum Finale. Ich mischte den Pilz unter das Futter des Dickwanstes von einem Vorsitzenden. Da bin ich doch wirklich ein prächtigeres Exemplar von einem Vorsitzenden. Jung, spritzig, schlagfertig und ungeheuer listig. Um den alten Stinker war es wirklich nicht zu schade. Ich erlöste ihn und auch die Allgemeinheit nur von seinem hässlichen Anblick. Ich war wirklich ein Held!

Stöhnend und schnaubend kam der Dicke zurück und ließ sich auf seinen Sitz fallen. Ich hatte schon Sorgen,, daß der Stuhl unter seinem Hinterteil zusammenkrachen würde. Aber Gott hatte ein Nachsehen und der Stuhl blieb unversehrt. Nun gut, ich habe ja keine Ahnung von Gott. Dann machte sich das Vieh an sein Futter. Er schob es in Riesenhappen in sein Maul das wahrlich einem ausgewachsenem Rindvieh alle Ehre gemacht hätte. Mit dem einen Unterschied, er kaute den Fraß nicht sondern schlang ihn wie ein Haifisch herunter. Das kam natürlich meinem Plan entgegen, denn ich war mir nicht sicher ob der Pilz nicht doch ein verräterisches Geschmäckchen hinterlassen würde. Meine Sorge verflog so wie der Fliegenpilz im Schlund meines Opfers verschwand.

Nun , ich wusste natürlich nicht wie das Zeug wirkte. Es soll ja ein starkes Gift sein. Aber sicher würde es im Verein mit dem Fisch noch etwas dauern bis es seine für mich wohltuende Wirkung tat. Der Fette rülpste und die Runde erhob sich. Erst am nächsten Freitag sollte wieder ein Treffen stattfinden. Ich hoffte also, daß dann der Stuhl neben mir frei bleiben würde. Inzwischen musste ich mich halt still und unverdächtig verhalten.

FORTSETZUNG FOLGT!

Montag, 21. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 14

Der Vorstandsvorsitzende war wirklich ein harter Brocken. Wir standen auf gleicher Höhe mit unseren schmutzigen Tricks. Nur, daß er nichts von meinen Gedanken ahnte. Denn ich war ein perfekter Schauspieler und Lump. Und er sah nur nach vorwärts um Kanzler zu werden. Während ich auch einen Rückspiegel habe. Denn der Feind kann auch von Hinten kommen. Der wirkliche Machthaber war in einer Monarchie immer der Kanzler und niemals ein selbstverliebter König. Und insgeheim wusste ich schon längst, daß wahre Macht von den Gold- und Geldbesitzern ausgeht. Und die bauten trickreich ein Bankensystem aus das ich schnell durchschaute und das seiner genialen Einfachheit wegen nirgends Verdacht auslöste. Oh ja, ich lernte viel und ich war kreativ veranlagt. Besonders in Intrigien und Fallen stellen. Das Handwerk eben das ein ehrgeiziger Emporkömmling beherrschen musste. Ich war dieser Partei und ihren Mitgliedern haushoch überlegen. Diese Knaben waren nur noch Mittel zum Zweck.

Ich ging gerne in der freien Natur bei Wind und Regen spazieren. Hier ließ ich mir von der frischen Luft meine Gehirnzellen durchpusten. Wald und Wiese haben mir schon so manche Eingebung zugespielt. Besonders wilde Hunde die um einen Knochen raufen faszinierten mich. Ich kam ins Grübeln und dachte nach wie ich meinen Widersacher, den Parteivorsitzenden, aus dem Weg räumen könnte. Dies ist so meine Art von Meditation. Dabei stierte ich, voller düsteren Gedanken vollgesogen, auf den Waldweg den ich gerade entlang wandelte. Da blitzte mir etwas rotes, weißgeflecktes und hutartiges in mein auf Hochtouren arbeitendes Gehirngekröse. Ein Fliegenpilz! Irgendwie kam mir die Situation bekannt vor . Wie wenn ich sie schon einmal erlebt hätte. Das hat etwas zu bedeuten, schoss es mir in den Kopf.

Ich hob den giftigen Pilz empor und in Ermangelung eines Behältnisses nahm ich meinen Tabaksbeutel und leerte ihn halb weinend am Boden aus. Denn  dieser Tabak hat mir eine reiche Anhängerin gespendet. Ein wirklich edles und sehr teures Kraut. Darin verstaute ich den Pilz und kehrte schnurstracks um und ging eilends nach Hause. Muss ich mich noch weiters erklären? Jaaa, ich werde ihn vergiften!!! Ich werde meinem Widersacher geben was ihm gebührt. Denn mich kümmert es nicht wenn Leichen meinen Weg nach oben pflasterten. Ich war der Grösste!

Daheim angekommen packte ich meine Beute aus. Denn schon gilb anlaufenden Fliegenpilz. Aber das Ding brauchte ja nicht ansehnlich zu sein. Es hatte ja nur die Aufgabe im verborgenen in den Schlund meines Feindes zu wabern. Also trocknete ich den Pilz und rieb ihn zu Pulver. Jetzt heißt es nur noch eine Gelegenheit zu finden um das Pulver in sein Essen zu streuen. Denn in einem Getränk würde das hässliche, braunschwarz eingefärbte Pulver auffallen. Und eine Gelegenheit dazu brauchte nicht lange auf sich warten zu lassen, denn Politiker schwatzen gerne und oft bei irgendeinem Italiener. Eben einer gehobenen Speisegaststätte.

Da ich stellvertretender Vorsitzender war hatte ich natürlich meinen Sitz neben dem Vorsitzenden. Der riss noch ein paar schweinische Witze bevor aufgedeckt wurde. Es war ein Freitag und es gab ein stinkendes Fischgericht. Geradezu ideal für meinen edlen Plan. Denn dieser Dinosaurier von einem Vorsitzenden ist wirklich unbeweglich geworden und es fehlt ein neuer Wind in der Partei. Und der war natürlich ich! Der Vorsitzende erhob seinen fetten Wanst um ein Geschäft zu verrichten, kaum daß er sich an den Fisch herangemacht hatte. Der Magen! Ich kannte natürlich seine Schwäche und seine Gewohnheiten und habe damit gerechnet. Dies gab mir  Gelegenheit mich an mein kunstvoll eingefädeltes Werk zu machen.

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Samstag, 19. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 13

                                                                     16

Und wieder wurde ich in eine Schnapsbrennerfamilie geboren. Durch ihr vorzügliches Zwetschgenwasser hat sie sich einen Namen gemacht. Ich wurde den Zwetschgengeruch einfach nicht los. Und ich wusste einfach noch nicht was des Zwetschgen Kern ist, da bin ich mir sicher. Denn alles hat seinen Sinn. Auch wenn ich diesen in meiner jetzigen Inkarnation noch nicht erfahren durfte. Denn mir war ein weltlicher Job vorgesehen. eine sehr weltliche Aufgabe. Ich sollte Politiker werden!

Schon früh zeigte sich meine Begabung als Politiker. Denn ich konnte das Schwarze vom Himmel lügen. In Ausreden war ich nie verlegen und im Worte verdrehen wurde ich so nach und nach Meister. Arbeit hat mir nie gefallen. Das Bücken und das Schwitzen überließ ich lieber den anderen. Aber ich stand gerne dabei um meinen Senf abzugeben. Ich spielte den Mann von Welt. Ich wurde zum Besserwisser obwohl ich offen zugebe, daß ich so gar nichts weiß, sondern nur nachplappere. Mein Hauspapagei Fridolin war mir ein unfreiwilliges Vorbild. Die Menschen lieben es sichtlich wenn ihnen etwas vorgeplappert wird. Ich hatte also die besten Voraussetzungen um einen guten Politiker abzugeben.

Ich wurde in eine Zeit hineingeboren als man so manche kleine Helferlein erfand. Zum Beispiel den Webstuhl und die Dampflokomotive. Der Mensch wurde von dem Urgrund so langsam mit immer mehr nützlichen Intuitionen versorgt. Der Geschwindigkeitsrausch erfasste das vorindustrielle Zeitalter. Und ich stand also mit meinen zwei Beinen zwischen Pferdefuhrwerk und der Dampfkraft. Es war ein bewegendes und hochinteressantes Zeitalter. Das da natürlich dabei Späne fallen würden war vorauszusehen.

Ich hatte spitzige Ellenbogen und die Hartnäckigkeit eines Wasserbüffels. Aber die störrischen Eigenschaften eines Esels habe ich klugerweise vermieden. Ich war geschmeidig wie Nappaleder. An jeden Körper konnte ich mich anpassen. Insbesondere an den Körper meiner politischen Partei der ich hündisch ergeben war. Aber eines konnte man mir nicht nachsagen und das war fehlender Ehrgeiz. Ich sah auch wie der Parteiführer Macht besaß  und die Menschen um die Finger wickeln konnte. Und wenn der Karren nicht so richtig nach seiner Anweisung lief konnte er seine unverschämte Macht ausspielen weil er genug Speichellecker und Stiefelputzer um sich versammelt hatte.

Das imponierte mir mächtig. Ich überlegte wie ich mir diese Macht über andere aneignen konnte. Keinen schmutzigen Trick ließ ich in meinen Gehirnwindungen aus. Ich nagte förmlich im Geiste an dem Stuhl des Parteivorsitzenden. Aber ich vergaß natürlich auch nicht die noch allmächtigere Monarchie. Doch die war mir aus Gründen meiner bürgerlichen Geburt verschlossen. Eine Schnapsbrennerfamilie ist halt nicht die richtige Visitenkarte. Vielleicht konnte man dies eines Tages umgehen. Der befreiende Duft der Revolution stieg aus dunklen Quellen auf. Ich wusste, daß das nichts mit den Arbeitern und sonstigen armen Teufeln zu tun hatte. Revolutionen kommen nie von unten, sondern werden von oben ausbaldowert. Ja, so schlau bin ich schon geworden. Und mein in dieser Inkarnation absichtlich verpasster, mieser Charakter erdachte intrigante Spiele.

Inzwischen habe ich mit Stiefellecken und so manchen gehässigen Intrigien, aber auch mit fein gesponnenen Fäden wie eine Spinne so manchen Widersacher aus dem Weg geräumt und mich zum stellvertretenden Vorsitzenden meiner Partei hochgearbeitet. Es war die beste Praxis um vorwärts zu kommen. Denn es war nicht immer einfach. Zahlreiche Freunde, oder besser gesagt, Steigbügelhalter, ließ ich enttäuscht hinter mir. Mich kümmerte das wenig. Mein Nahziel war der Stuhl des Parteivorsitzenden. Und dann sieht man weiter wie ich mit Ellenbogen und List den mir zustehenden Thron besteigen konnte. Denn der König mit seiner Pracht und seinen Supermätressen stach mir ins Auge. Ich wusste, daß ich kein blaues Blut habe. Aber ein Machtgieriges. Und es war Zeit die Demokratie auszurufen. Die war leicht zu übernehmen. Denn ich habe das wahre staatsmännische Geschick und die Unverfrorenheit mich mit so allerhand Versprechen in die Szene zu setzen. Natürlich vergesse ich schnell was ich da verzapft habe. Was kümmert mich mein Geschwätz von Gestern. Ich werde die Fäden ziehen! Schließlich steht mir dies von Geburt aus zu.

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Freitag, 18. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 12

                                                                     15

Als ich auf der anderen Seite mach meiner unrühmlichen Inkarnation als Papst angekommen bin beklagte ich mich bitter bei dem zuständigen Engel. Mir wurde natürlich der Mantel des Vergessens abgenommen und ich würde am Liebsten vor Scham in den Boden versinken.

"Mein guter Freund", sagte der Engel, "du hast deine Inkarnation fabelhaft ausgeführt. Nichts hat gefehlt in deinem liederlichen Lebenswandel. Du hast dein Spiel perfekt gespielt und sicher gelernt wie man es nicht machen sollte".

"Oh ja, das habe ich. Aber das nächste mal würde ich mich doch lieber als Trockenobstexperte betätigen. Da kann man nicht viel falsch machen. Außer, daß man ab und zu einen Wurm übersieht".

"Und was würdest du denn da lernen"?

"Nun," antwortete ich , "daran habe ich noch gar nicht gedacht. Was soll ich denn also bei meiner nächsten Inkarnation lernen"?

"Oh! Zuerst darfst du dich wie üblich ein paar Jahre entspannen und deinem Entwicklungsstand entsprechend eine lockere Tätigkeit ausführen. Zum Beispiel bei der Mannaherstellung eine Stunde am Tag helfen und dann den Müßiggang pflegen. Aber deine nächste Inkarnation wird dir helfen die vergangenen Fehler wieder gut zu machen und ein paar neue zu machen".

" Darf ich fragen was mir da blüht"? (Meine Stimme zitterte ein wenig).

"Du wirst Politiker werden"! (Ich bemerkte wie ein Hauch von Schelm über das Gesicht des Engels zog).

Und so wurde ich Politiker!

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Mittwoch, 16. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 11

                                                                     14

Oh ja, scheinbar lässt mich das Predigen und Bekehren nicht mehr los. Einige Inkarnationen habe ich so schon hinter mir als ich wieder in solch einem Leben als Pfaffe meine Erfahrungen sammeln sollte. Oh ja, da wird man wirklich geprüft. Diesmal nur zweimal das "Oh ja". Kein gutes Zeichen! Nun denn, die heilige römische Kirche stand schon. Es sprossten schon die ersten spitzgiebeligen Kirchen mit einem Glockenturm aus dem Boden. Und ein Palast mitten in Rom, wie es dem Oberpfaffen geziemt, war fast vollendet.

Meinesgleichen und natürlich auch ich waren auf Schäfchenfang um sie zu scheren. Nach so einer gottgefälligen Schur blieben nicht mehr viele Haare übrig. Oder soll ich es ganz offen ausdrücken. Man erleichterte das jeweilige arme Schaf all seiner Güter die sich im Laufe seines Lebens angesammelt haben um ihm eine Platzkarte im Himmel zu versprechen. Denn ein guter Platz im Himmel ist eine reine Preisangelegenheit. Man lässt da durchaus mit sich handeln. Denn Gebete sind gut aber Sachwerte, vor allem Gold und sonstiges Geschmeide , besser.

Die jetzige Inkarnation hat es allerdings in sich. Jetzt war ich nicht nur ein Dorfpfaffe der sich mit Malzkaffe und Knäckebrot zufrieden geben musste. Nein, diesmal machte ich den Aufstieg auf der Himmelsleiter im Sauseschritt. Ich hatte aus den vorhergehenden Inkarnationen gelernt. Und instinktiv benützte ich meine Schläue und meine Ellenbogen um die anderen Mitbewerber im Pfaffenrennen hinter mir zu lassen. Ich saugte förmlich Wissen aus der Akashacronik. Denn dieses Talent hat mich durch alle meine Inkarnationen hindurch begleitet. Natürlich wusste ich damals nicht was Akashacronik bedeutet. Aber bleiben wir einfach beim Instinkt und den Intuitionen.

Ich war ein außergewöhnlich talentierter Schafsscherer. Und das vergoldete Kreuz auf der großen Kuppel des Palastes hatte man meinem Eifer zu verdanken. Da musste ich schon den Adel angehen. Aber ich konnte gut Stiefellecken und war auch durchaus nicht sparsam mit Drohungen, daß wenn man nicht seinen Pelz lässt die Himmelspforte zubleiben würde. Und schon wurde der Beutel gezückt. Brave Leute, dieser Adel, das muss ich schon sagen. Das Gewicht des Kreuzes wurde mit reinem Gold berechnet. Aber der kleine Schwindel mit dem vergoldeten anstatt dem purem Goldkreuz bemerkt ja sowieso keiner. Und Gott, der Chef vom Ganzen, bekam ein paar Kerzen und Räucherstäbchen geopfert und hielt still. Überhaupt war er sehr still. Nie bekam ich eine Antwort. Ich war schon im Pfaffenparlament, als der Oberpfaffe das Zeitliche segnete. Dann ging es zum Wählen. Ich hatte vorgesorgt. Denn Gold stinkt nicht. Und so habe ich mir so einige Stimmen gekauft. Und prompt wurde ich als Obermotz gewählt. Meine Machtgier kannte keine Grenzen mehr. Ich bekam den Hirtenstab!

Mit einem schweren, goldenen Fingerring gerüstet segnete ich die armen Schafe die vor dem Palast die Worte aus meinem Mund schlürften die mahnend und tröstend daraus herausträufelten. Mehr mahnend als tröstend. Denn Angst macht Spendierlaune. Ich vergaß dabei natürlich nicht sie zu erinnern, daß sogar den letzten Hosenknopf zu spenden gut für ihre Seele sei. Daß mein Verein dabei nicht erwähnt wurde versteht sich von selber. Denn die meinten, daß Gott persönlich die Spenden in Empfang nehmen würde.

Unwissenheit des Fußvolkes ist etwas vorteilhaftes. Wenigstens für meinesgleichen. Aber ich selbst stieg fast täglich in die große Bibliothek in der hochgesicherten Unterwelt des Palastes. Und da waren wirklich alle Bücher vereint. Auch die verbotenen. Der Pöbel braucht ja nicht alles zu wissen. Das verwirrt nur ihre Köpfe. Meine Macht ließ mich alle guten Eigenschaften und Vorsätze vergessen. Ich war im Machtrausch und versteckte diese hinter einer gönnerhaften Larve, genannt Gesicht. Oh ja, ich war ein guter Schauspieler. Ich hatte meine Lektionen wirklich gut gelernt. Ich war ein ausgesprochenes Talent in bösen Taten die für mich immer das Gute erzeugten.

So war es ab und zu nötig mich unerkannt unter den Pöbel zu mischen. Meine männliche Natur wollte zu ihrem Recht kommen. Niemand brauchte das zu wissen. Außer die Anderen, die mich auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht haben. Und das waren nicht wenige. Aber die hatte ich in der Hand. Denn ich habe einen guten Geheimdienst aufgebaut. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Also stieg ich ab und zu in die Schuhe des Fischers und in das Gewand eines Knechtes. Dann machte ich mich auf den Weg und streunte durch die Gassen. Weiber waren mein Ansporn damit ich meine Gelüste befriedigen konnte. Jedes mal eine Andere. Denn es gab genug davon die sich verkauften. Die Not war zu meiner Zeit groß. Diese interessierte mich aber nicht. Ein heißer Bock sieht auch nicht um sich wenn er aufspringen will. Geld war natürlich kein Thema für mich. Ich brauchte nur in die Portokasse zu greifen und ich war versorgt. Ich lebte buchstäblich in einem Goldbergwerk.

Nun gut. In dieser Inkarnation war ich total versaut. Ich bin schwach geworden. Die Macht über Andere hat mich alles Edle vergessen lassen. Das wird sicher noch in Nachspiel geben Au weia!

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Montag, 14. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 10

                                                                     13

Dieses mal wurde ich in einem kackwarmen Kuhstall geboren. Meine Eltern waren auf der Flucht. Das einzigste was sie noch besaßen war ein betagter Esel. Es war frisch draußen und ein heller Stern beleuchtete die Szene. Er hatte einen eigenartigen Schweif. Ich wurde in eine Futterkrippe zu den Rindviechern gelegt und mit Stroh bedeckt. So erlebte ich meinen ersten Tag auf Erden.

Mein Vater war Handwerker. Töpfer. Und als Handwerker konnte man immer sein Brot verdienen. Falls man fleißig war! Und mein Vater war fleißig. Schnell hat er sich in seiner neuen Heimat einen Namen gemacht und ich wuchs behütet und umsorgt auf. Ich war der Letztgeborene unter sechs Kindern. Das Nesthäkchen. Aber das sollte mir gar nicht gut bekommen, denn ich wurde unverdient verwöhnt.

Das Töpfern lag mir gar nicht. Denn in meinen letzten Inkarnationen habe ich immer irgendwie mit Trockenobst zu tun gehabt. Mein Vater war traurig darüber aber er hatte ja noch drei andere Söhne die auf seinen Spuren wandelten und gute Töpfer wurden. Und ich? Ja, in mir wurde wieder die rebellische Ader wach. Für die anderen Leute war ich ein Taugenichts, aber nach innen war ich ein Suchender. Ich wurde Fischer. Ganz einfach so. Mir fiel einfach nichts weiter ein, denn von irgendetwas musste ich ja leben. Und da ich nicht mit meinem Los zufrieden war trank ich ab und zu etwas zu viel und wurde ein berüchtigter Raufbold. Ein Raufbold mit einem weichen Kern. Aber ich verstand es meine sensible Seele zu verstecken.

So lebte ich dahin bis zu meinem dreißigsten Lebensjahr. Da hörte ich von einem Wanderprediger der immer Hügel bevorzugte um zu predigen. Denn da konnte er seine Schäfchen überblicken. Meine Neugier und mein Instinkt trieb mich eines Tages zu dem Hügel wo dieser seltsame Mann seine Geschichten darlegte. Sie waren außergewöhnlich. Er sprach davon, dass man seine Backen hinhalten sollte wenn einer Lust hatte einen zu schlagen. Ein wirklich außergewöhnliches Unterfangen. So ganz gegen meine Lebenserfahrung. Denn ich beschütze meine Backen und verteile kräftige Ohrfeigen und Hiebe mit der Faust wenn es nötig war. Und doch nagten die Worte des Predigers in mir. Ich spürte in mir, dass ich mich schon in meinen früheren Inkarnationen zu einem Suchenden entwickelte. Wenn auch mit heftigem Schwanken in meiner Lebensführung. Wie gesagt, aus Fehlern lernte man.

Wie immer warf  ich meine Netze aus als ich den Prediger auf mich zuwandeln  sah. Als ich das Netz herauszog war kein einzigstes Fischlein darin. Ich könnte Gift und Galle spucken, so zornig wurde ich und lief rot  an wie ein wütender Truthahn. Der Prediger blieb nahe bei mir stehen und sah mich prüfend an.
"Was glotzt du so?" Fegte ich ihn zornig an.
"Probiere es noch einmal und du wirst dein Netz kaum heben können".
Das sagte dieser Mensch in aller Ruhe zu mir. Mir stieg der Kamm, aber irgend etwas ließ mich aufhorchen. Murrend schmiss ich das Netz wieder in die braune Brühe, noch tiefer in das Wasser watend. Und dann geschah etwas , was ich nie vergessen werde. Die Brühe schäumte auf und mein Netz war im Nu voll. Ich konnte es kaum heben. Ich verstand die Welt nicht mehr.

So wurde ich ein gelehriger Schüler dieses eigenartigen Mannes der, so wie ich erfuhr, am gleichen Tag Geburtstag hatte wie ich und auch in einem stinkigen Stall geboren wurde. Dies belehrte mich in der jetzigen Inkarnation, daß es keine Zufälle gibt. Den Rest möge man aus einem dicken Buch entnehmen. Denn ich wurde ein berühmter Mann.

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Samstag, 12. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 9

Dies war die Situation die ich vorfand als ich Babylon kennenlernte. Außen hui und innen pfui. Ich verkaufte meine ganzen Trockenfrüchte und erhielt babylonisches Tontafelgeld wovon ich die hier vorkommenden Nüsse kaufte. Ein glänzendes Geschäft wie ich meinen wollte. Meine Kamele würden wieder ganz schön was zum Schleppen haben.

Etwa die Hälfte meines Tontafelgeldes habe ich in Nüsse investiert, als plötzlich etwas ungeheures geschah. Man nahm mir die Tontafeln nicht mehr ab. Tontafelentwertung! Etwas mir völlig unbekanntes. Ich wusste zwar von den Schwankungen im Geldmarkt. Aber ich war auf Gold geeicht. Und Gold behielt immer noch etwas an Wert. Meine Tontafeln allerdings konnte ich in die Wüste werfen. Sand zu Sand. Ton zu Ton. Ich war der Angeschmierte. Man hat es zwar schon läuten hören, daß die babylonische Währung in Probleme steckte. Aber es traf trotzdem alle wie die nassen Hunde. Keiner verstand mehr den anderen. Es herrschte Sprachverwirrung. Denn die Tontafelsprache war dem allgemeinen Volk nicht geläufig. Nur die Priesterkaste hatte den Zugang dazu.

Später wurden sie von dem wütendem Volk abgemurkst. Götter hin oder Götter her. Mit Tontafeln und verknöcherten Priestern konnte man halt nicht den knurrenden Magen beruhigen. Und Ratten als Proteinspender wurden auch immer rarer. Die heiligen Katzen wurden heimlich schon alle verzehrt. Bei Nacht und Nebel, daß der Katzengott es ja nicht mitbekommen würde. Den Turm zu Babel, den die Priesterkaste bis in den Himmel bauen wollte um den Göttern die Hand zu reichen, traf das gleiche Schicksal wie die Tontafeln. Sand zu Sand, Ton zu Ton.

Die Ägypter konnte man noch mit Zwiebeln beim Bau der Pyramiden bei Laune halten. Bei den Babyloniern klappte dieser Trick nicht . Da müsste schon Bier herhalten. Aber das kostete zu viel in der Herstellung. Außerdem war der bekritzelte Ton wertlos geworden. Zuerst nahm das Pack Beschlag von dem Riesenbau und feierte darin seine Gelage. Dann zerfiel er. Lehm ist noch weniger haltbar wie Ton. Mit meinen Nüssen konnte ich den Schaden noch etwas eindämmen. Allerdings habe ich das eine gelernt: Traue keinen Tontafeln nicht!

Als ich alt war und meine Söhne das Geschäft weiterführten war ich zwar vermögend, vielleicht sogar reich, aber noch lange nicht der reichste Mann der Welt. Daher kann von Glück auch keine Rede sein. Tontafeln versauen mir immer noch den Appetit wenn ich nur an diese Dinge denke. Die Stadt Babylon versank mit seinen inzwischen auf viertausend Bürger eingeschrumpften Einwohnerschaft in Vergessenheit. Trockenobst hätte da länger gehalten. Das Spiel mit Wein und Weib hat der Pöbel von dem inzwischen gelynchten Geldadel übernommen. Durch die übermäßigen Saufgelage wurde das Immunsystem der restlichen Einwohner geschwächt und man vermutet, daß ein besonders gehässiger Gott ihnen einen Aidsvirus ins saure Bier geschüttet hat. Wohl bekomms!

                                                                     12

Oh ja,während meiner Verschnaufpause zwischen zwei Inkarnationen wurde eine weitere Lektion mit meinem himmlischen und väterlichem Freund Gott und meiner Wenigkeit in Sachen Lebenserfahrung beschlossen um daraus zu lernen. Damit ich im Paradies nicht auf schlechte Gedanken kommen und den himmlischen Frieden nicht durch meine dummen Streiche stören würde. Das heißt also durch Fehler lernen. Und je schmerzhafter sie sind, umso mehr wird man sie in Zukunft vermeiden.Das heißt auch im Umkehrschluss: Je öfters man einen Fehler wiederholt, umso mehr steigert sich der Schmerz. Da heißt es lernen und nicht schlafen. Dreimal das Wort "heißt"! Dreimal wird der Hahn krähen. Zufall?

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Mittwoch, 9. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 8

                                                                     11

(Ich möchte darauf aufmerksam machen, das historischen Angaben nur ungefähr gestreift werden)!

Babylon, die biblische Stadt, dürfte jedem geläufig sein. Der Turm zu Babel sicher auch. Diese imaginäre Geschichte spielte sich also vor einigen Jahrtausenden ab. Der neugierige Leser kann sich ein Lexikon zur Hand nehmen oder im Internet nachsehen um das heutige Wissen über Babylon zu studieren. Sicher sehr interessant für einige um das heutige Wissen über Babylon zu studieren. Sicher sehr interessant für einige Leser. Sehen wir uns also diese vierhunderttausend Einwohner zählende Stadt an.

Schon von weitem kann man diese beeindruckende Stadt mit ihren vierzig Meter hohen Stadtmauern wahrnehmen. Aber noch beeindruckender ist ein Koloss von einem Gebäude das sich gut sichtbar noch in Konstruktion befindet. Es ist rund und abgestuft. Nein, es ist kein Gebäude. Hier ist ein Weltwunder am entstehen. Es ist der berühmteste Turm des Altertums. Der Turm zu Babel!

Wie die Ameisen sieht man die Menschen an diesem Turm herumwuseln. Ein geschäftiges Treiben kann man schon von weitem wahrnehmen. Dieser Turm überragt alles. In meiner jetzigen Inkarnation bin ich ein Geschäftsmann der mit Trockenobst handelt. Ja, Trockenobst! Was gibt es denn da zu lachen? In meiner Zeit kannte man noch keine Konservendosen und das Früchtezeugs wurde auf diese weise, als zusammen geschnurrtes etwas haltbar und handelbar gemacht. Es ist kein schlechtes Geschäft wenn man sich einen guten Kundenstamm herangezogen hat. Ich bin am überlegen ob ich nicht noch Nüsse in mein Angebot nehmen soll.

Ich bin sehr Ehrgeizig und will reich werden. Vermögend bin ich ja schon. Glücklich bin ich aber noch nicht. Ich will der reichste Mann der Welt werden. Vielleicht werde ich dann glücklicher. Babylon besuche ich zum ersten mal. Diese Stadt ist ziemlich weit von meiner Heimatstadt entfernt. Ich habe schon vieles über diese sagenhafte Stadt gehört. Hier kann man sicher gute Geschäfte machen. Babylon ist die größte, schönste und reichste Stadt der mir bekannten Welt. Und wenn das nichts ist.

Ich passierte das unbewachte Stadttor. Eins von vielen anderen. Diese Stadt fühlte sich sicher. Es ist eine bis an die Zähne bewaffnete Hochkultur. Die Mächtigste ihrer Zeit. Es ist eine Handelsstadt und durch Handel reich geworden. Nicht gerade der Pöbel, der die Strassen und Gassen durchflutet ist reich, sondern eine kleine, feine Gesellschaft die durch Handel einen derartigen Einfluss gewonnen hat, daß sie insgeheim an Macht die des Königs der Babylonier übertraf. Und warum sind die anderen nicht reich sondern offensichtlich arm? Sie provozieren , durch ihre Erniedrigung verursacht, die halbwegs anständigen Bürger. Es ist das Geldsystem das die Menschen in ein paar Reiche und viele, viele arme Menschen aufteilt.

Die paar übrig gebliebenen, mittelständischen Bürger halten sich unsichtbar um nicht aufzufallen. Sie haben Angst vor dem stehlenden und mordenden Abschaum der die Strassen unsicher macht. Materielle Armut verführt zu provozierenden Trotzhandlungen und nicht nur zu Raub und Totschlag wie ich ernüchtert feststellen musste. Eine weitere unsichtbare Macht im Staate ist das sogenannte Beamtentum. Korrupte Banditen im Schutz eines langsam dahinfaulendes Staates. Denn anders kann ich das nicht beschreiben was ich vorfand, als ich die Stadt durchmarschierte um sie kennen zu lernen. Es wurde mir empfohlen bei Einbruch der Dunkelheit nicht auf die Strasse zu gehen und außerdem abseits gelegene Stadtviertel und gewisse Strassen zu meiden. Ich hielt mich daran. Aber was ich so vernahm lässt mich diese grossartige Stadt mit etwas anderen Augen sehen.

Alles ist dem babylonischen Geld verfallen. Der König ist nur noch eine Marionette. Priester haben im Hintergrund die wahre politische Macht in den Händen. Sie raffen das Geld der Bürger, durch harte Methoden eingetrieben, an sich und werfen dem König die abgenagten Knochen vor. Der König war machtlos. Wenn er einschreiten würde hätte er vielleicht sogar die Götter Babylons gegen sich. Und das sind nicht wenige. Was schlimmeres kann einem König nicht passieren. Besonders wenn er satt ist und dekadent und sich nur noch um sein eigenes Wohlergehen kümmert. Das da sind: Wein, Weib, Spiel und Gesang. Grausige Spiele wie sie später nicht einmal die Römer aussinnen konnten.

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Mittwoch, 2. Juli 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 7

                                                                     10

Hallo, jetzt bin ich wieder putzmunter da. Eine glorreiche Inkarnation war für mich vorbereitet worden. Nicht so sehr im Hinblick auf das Geldverdienen sondern als Riesenschritt zu der Erkenntnis, daß es so etwas wie eine göttliche Moral gibt die sich irgendwie in der Brust bemerkbar machte. Ich war also jetzt ungefähr halb erleuchtet. Sicherheitshalber habe ich aber den Pfaffen noch ein paar Silberstücke untergeschoben damit meine bisherige Schuld in Gottes Namen vergeben wurde. Das Geld dazu habe ich, so weit es ging, mit reinem Gewissen erworben. Keine Schnapsleichen und keine Fliegenpilzleichen säumten diesmal meinen Weg. Ich habe die Weichen auf dem Weg nach oben hin zum göttlichen Paradies gestellt. Nur war ich mir darüber noch nicht bewusst. Aber geklingelt hat es auf jeden Fall. Auch diesmal half mir ein seltsamer Zufall, daß ich mir einen Broterwerb einhandelte der diesmal moralisch astrein war. diese Geschichte muss ich unbedingt erzählen:

Ich stammte aus einem armen Haus ab. Der Tisch war oft so kahl wie die Glatze meines trinkenden Vaters. Er schlug mich oft durch sein eigenes schlechtes Gewissen provoziert. Er war mit sich selber und seinem miserablen Leben unzufrieden. Meine Mutter ist schon vor Jahren aus Gram und an der Schwindsucht dahingegangen weil der Hunger ihr buchstäblicher Bundesgenosse war. Der Alte hat alles weg gesoffen was sie mit Wäschewaschen heimbrachte. Ich musste für meine vorhergehenden Inkarnationen büßen. Ich fühlte es.

Wieder einmal wurde ich, jetzt schon fast erwachsen , von meinem schon verblödeten Alten auf Futtersuche weggeschickt. Das Huhn des Nachbarn stach in sein Auge. Dazu reichte sein Verstand noch. Aber vermutlich war es sein versoffener Magen der das Denken übernahm. Auf jeden Fall hatte der Alte einen Heißhungeranfall. Wie so oft nach einem ordentlichen Saufgelage. Es war Winter und bitterkalt. Die Spuren im Schnee würden mich verraten wenn ich auf das Grundstück des Nachbarn ging. Ich setzte mich unter einen Zwetschgenbaum. Wohl bemerkt unter einen Zwetschgenbaum und brütete so vor mich hin. Plötzlich fiel etwas auf meine Wollmütze und ich glaubte schon, daß mich ein Vogelschiß im Fluge abgefeuert, voll auf meinem Haupte ins Schwarze getroffen hat. Ich zog die Mütze herunter um sie zu begutachten. Nichts war zu erkennen.

Dann blickte ich um mich. Und siehe da, etwas kleines, verschrumpeltes lag zu meiner Seite. Schwarz und hässlich. Ich konnte eine ausgetrocknete Zwetschge erkennen mit denen sich normalerweise kein Mensch abgab. Früchte wurden frisch genossen oder als durchsichtige, im Mund brennende Flüssigkeit umgewandelt, den Hals heruntergekippt. Ich hatte einen Bärenhunger und nahm das verschrumpelte Ding in die Hand und roch daran. Es roch fruchtig und nicht schlecht. Wie Trockenobst eben so riecht. In diesem Fall gefriergetrocknet. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Mein Hunger besiegte den Ekel und ich knabberte etwas an der Zwetschge. Süß und aromatisch kitzelte das lederartige Fruchtfleisch meinen Gaumen. Ich aß das ganze Ding auf und verschluckte mich fast an dem Kern der Frucht. So gierig wurde ich nach der ersten Zungenprobe. Zum Teufel, ich hätte nicht gedacht, daß so etwas hässliches wie eine ausgetrocknete Zwetschge so gut schmecken kann. Und das nicht nur wegen meinem Hunger, sondern es war wirklich ein himmlischer Genuss.

Der Teufel möge mir verzeihen. Dieses ausgetrocknete Zwetschge sollte mein Leben verändern und mit mir das Leben vieler meiner Zeitgenossen. Denn trockene Zwetschgen waren haltbar und machten dem Hunger in der Winterszeit in Zukunft ein Schnippchen. Dieser Zwetschgenfall auf mein Haupt hatte weltbewegende Auswirkungen die nur noch von einem Apfelfall in einem späteren Jahrhundert auf das Haupt eines alchemistischen Denkers übertroffen wurde. Der stellte fest, daß alle Dinge nach unten fielen. Gravitationsgesetz nannte er dies und fing an zu rechnen und zu rechnen. Bis heute weiß man aber nicht wie das ganze funktioniert. Nichts desto trotz, die Trockenfrucht war geboren. Etwas handgreifliches und mathematisch fast unberechenbares, aber vor allen Dingen etwas sättigendes.

Zwetschge, Pfirsich und noch so viele Früchte mehr wurden von mir getestet und getrocknet. Bald hatte ich auch heraus, wie ich die Früchte am besten trocknen konnte. Weintrauben ließ ich im Winter am Stock austrocknen. Zwetschgen in der schattigen und luftigen Wärme eines Spätsommers. Ich wurde Trockenobstexperte. Und eigenartigerweise wurde wieder die Zwetschge mein Verkaufsschlager. Diesmal in einem anderen Aggregatzustand.

Ich handelte mit diesen Früchten und wiederum kam ich in den unverdienten Genuss eines Geldregens. Aber ich will meine Arbeit nicht schmälern, denn nicht jeder setzt eine gute Idee in die Realität um. Und nicht jeder der am Kopf von etwas getroffen wurde bekam eine leuchtende Idee die man heute eine Intuition benennen würde. Meinen verbitterten Vater konnte ich nicht mehr retten. Die Leber! Aber mein jetziges Gewerbe konnte ich wenigstens mit meinem jetzt erwachten Gewissen vereinbaren. Wenn mein Leben auch bei weitem noch nicht perfekt war.

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Freitag, 27. Juni 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 6

                                                                     9

Der Erleuchtungsprozess nahm in meinen weiteren Inkarnationen einen heftigen Anschub. In der folgenden Inkarnation wurde ich in die Wiege einer Fabrikantenfamilie gelegt. Eine angesehene Schnapsbrennerdynastie die ich selbst in einer der vorhergehenden Inkarnationen gegründet hatte . Natürlich wusste ich das in meiner jetzigen Inkarnation nicht mehr. Wie allgemein bekannt, wird ja einem der Mantel des Vergessens angezogen wenn man in eine neue Inkarnation schlüpft. Diese Inkarnation war aus der Sicht meiner Eltern total versaut. Aus meiner Sicht ein Meilenstein in meinem Erleuchtungsprozess. Instinktiv verabscheute ich den Alkohol an dem sich meine Familie dumm und dämlich verdiente. Aber auf einem Acker die Kartoffeln aufzulesen wie die schlauen Bauern lag mir auch nicht. Es blieb mir nichts anderes übrig als einen Taugenichts abzugeben.

Ich wurde zum Protestler. Zum Revoluzzer. Zum schwarzen Schaf einer schweinereichen Familie. Wenn lange Haare Mode waren schnitt ich sie mir kurz. Wenn kurze Haare Mode waren ließ ich sie mir bis zum Hintern herunter wachsen. Ich war nie glücklich in meiner Haut. Ich war nie zufrieden. Ich wusste selbst nicht was mit mir los war. Eine alte Hexe verriet mir ein Rezept mit Fliegenpilzen um meine Depressionen wegfliegen zu lassen Es funktionierte! Und ein paar Tropfen Talent zum Geschäftsmann hatte ich noch in mir. Also stellte ich selbst diese segensreiche Rezeptur in Massen her und verkaufte die Droge an weitere Unglücksraben und Taugenichtse. Das Geschäft lief, ohne daß ich mich dazu anstrengen musste. Verkappte Genies gab es ja genug die das Teufelszeug für mich an den Mann brachten.

Ich wurde reich. Mit dreißig Jahren war ich reicher als meine ganze Schnapsbrennerfamilie zusammen. Der Fliegenpilz hatte einen Nachteil, jedoch einen großen Vorteil für meinen Geldbeutel. Man wurde süchtig danach. Alles Konzentrierte macht süchtig wie ich feststellen musste. Ob es Alkohol, Zucker, Sex, Geld oder eben meine Fliegenpilzdroge war. Wieder war ich der Angeschmierte. Trotz meines Reichtums machte ich mir heftige Selbstvorwürfe, denn die Fliegenpilzkonsumenten fielen wie die Fliegen durch eine eigenartige Immunschwäche um. Damals nannte man das noch: "Der Herr hat ihn zu sich genommen". Und man beließ es dabei. An was man dahinschied war jedem seine eigene Sache. Weltliche Verfolgung hatte ich also nicht zu befürchten.

Aber trotzdem fühlte ich mich verfolgt. Nämlich von meinem Gewissen. Ja, meinem Gewissen! Das Wort Gewissen war in meiner jetzigen Inkarnation noch nicht so bekannt wie zur späteren Zeit. Obwohl man die Bibel von hinten nach vorne und von vorne nach hinten auswendig dahersagen konnte. Die Sauereien von den Priestern wurden kopiert und heiliggesprochen und die Sauereien von dem jeweiligen hochwohlgeborenen König respektiert und wenn man es sich erlauben konnte nachgeahmt. Aus und Amen.

Unterschwellig erkannte ich diese Zustände und verachtete sie. Kein Wunder, daß ich ein Rebell wurde. Das Geld , das ich mit den Fliegenpilzen verdiente habe ich einer gemeinnützigen Gesellschaft vermacht, da ich durch den Fliegenpilz impotent wurde und keine Nachkommen zeugen konnte. Der krönende Abschluss meiner Geschichte war noch die Tatsache, daß der gemeinnützige Verein, kurz nach dem er mein Geld empfangen hatte, aufgelöst wurde und der Anführer dieser Sekte mit ein paar großen Koffern gesehen wurde, als er sie in eine Reisekutsche verfrachtete. Er verschwand für immer. Ich hatte natürlich noch Geld übrig. Aber genießen konnte ich es nicht mehr. Der Pilz hatte meine Leber zerfressen. Auf Wiedersehen in meiner nächsten Inkarnation.

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Donnerstag, 26. Juni 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil5

                                                                     7

Mit den folgenden Inkarnationen näherte ich mich immer mehr zu meiner jetzigen, leiblichen Inkarnation im einundzwanzigsten Jahrhundert. Ich bin jetzt in der Zeit gelandet wo das Alte Testament in der Bibel entstand. Darin hieß es, daß das Weib mit Schmerzen ihre Kinder gebären sollte. Es war nicht immer so. Bisher wurden die Kinder in der freien Natur zur Welt gesetzt. Genauso nebensächlich wie eine Rindergeburt in der Pampa. Der vorhergehende Geschlechtsverkehr war oft schmerzlicher als die Niederkunft an einem plätschernden Bachlauf. Die ärztliche Kunst hat Einzug in dieser, meiner jetzig beschriebenen Inkarnation genommen. Waren bis jetzt nur einige grundlegende Krankheiten bekannt. Hauptsächlich ungesunder Lebenswandel. So schossen die Krankheitsbezeichnungen wie Pilze aus dem Boden. Tausende von lateinischen Namen wurde den Übeln gegeben. Kein normaler Bürger blickte mehr durch. Den armen Menschen wurde himmelangst und brachte den Ärzten fast göttlichen Respekt entgegen.

Das üppige Essen wurde etwas eingeschränkt und das übrig gebliebene Geld dem Arzt zugeschoben. Ein harmloser Husten wurde zur Katastrophe. Der Arzt oder die Hebamme verdienten sich dumm und dämlich an diesen neuen Krankheiten und dem Kindersegen. Ohne Arzt sollte keine menschliche Geburt mehr stattfinden. Den Eltern wurde Angst vor einer Naturgeburt eingebläut. Genauso wie den religiösen Schäfchen ein strafender Gott gepredigt wurde. Sogar Warzen wurden nicht mehr besprochen sondern angstvoll dem Arzt zum auskurieren übergeben. Der natürliche , von Gott selbst beeinflusste Instinkt wurde dem menschlich vergoldeten, materiellen Verstand preisgegeben und damit ging die göttliche Intelligenz in den Gehirnwindungen verloren. Was für eine Ausgeburt und himmelschreiende Verblödung dabei herauskommt wissen inzwischen einige helle Köpfe zur Genüge.

Der menschliche Verstand haltet diesen Schwachsinn aufrecht. Es gilt alt angestammtes Terrain zu verteidigen. Außerdem lässt es sich so als Staatsbeamter sorgenlos auf Kosten der Allgemeinheit leben. Die drei Geiseln der Menschheit,  nämlich die Politik, die Religion und das Geld haben in dieser Inkarnation voll zugeschlagen. Stehen in voller Blüte. Das darauf folgende Chaos, das mit dem Einzug des einundzwanzigsten Jahrhunderts eingeläutet wird, ist die Folge dieser widernatürlichen, vom menschlichen Verstand ausgetüftelten Systemen. Und somit verlasse ich diese Inkarnation um einige Illusionen ärmer.

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Nach einigen Inkarnationen wo ich als angesehener Schnapsbrenner finanziell gesehen gut über die Runden kam wurde ich doch in dieser jetzt beschriebenen Inkarnation so langsam nachdenklich. Ich konnte die Folgen beobachten, die mein Schnaps unter den Menschen anrichtete. Besonders mein Zwetschgenwasser, dessen Rezept ich instinktiv und durch Intuitionen über die ganzen Inkarnationen herübergerettet bekam und mit dem ich in jeder meiner letzten Inkarnationen großen finanziellen Erfolg verbuchen konnte, hatte eine für mich nicht zu übersehende Auswirkung an meinen Kunden.

Die Geldkasse, deren Einnahmen ich täglich zählte, machten mich zum Erbsenzähler. Ich stellte eine Statistik auf, die die Vorteile und die Nachteile des Zwetschgenwassers ersichtlich machen sollte. Mein Instinkt sagte mir zwar, dass das Gesöff ungesund für die menschliche Gesundheit und vor allen Dingen für die menschliche Moral ist, aber ich musste dies gallenblau auf schmutziggelben Papier bestätigt bekommen. Und selbstverständlich auch ausgiebig analisieren.

Ich trank einen selbst hergestellten Magenbitter den später vor allen Dingen Jäger bevorzugten, weshalb ich diese Berufssparte durch die Namensgebung des Schnapses verewigte und ehrte. Jägerlatein nannte ich dieses edle Gesöff. Meine Leber spielt nicht mehr so ganz mit. Das häufige Probetrinken wirkt sich negativ auf meine Gesundheit aus. Diese Alarmzeichen schrieb ich aber mehr meinem fetten Essen zu. Heute weiss ich, dass beides seine Wirkung tat. Das Fett verlangte nach einem Magenbitter und der Magenbitter verlangt nach Fett. Eine höllische Bruderschaft.

Nach nächtelangen grübeln und vielen Stammtischsitzungen in der ich die Folgen des Alkohols direkt und durch gar nicht so lustige Geschichten vorgeführt bekam, konnte ich meine Statistik abschließen. Von meinen Stammtischbrüdern waren dreiviertel Alkoholiker. Davon die Hälfte krank und wieder davon die Hälfte arbeitsunfähig. Die Meisten hatten Probleme mit der Familie. Dies genügte! Auf den ganzen Staat hochgerechnet ist gut ein Drittel der Menschheit dem Teufel Alkohol verfallen. Die Folgen muss ich hier nicht aufführen. Sie sind zur Genüge bekannt. Ich wurde Antialkoholiker mit einer Schnapsfabrik am Halse. Muss ich noch mehr erzählen?

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Mittwoch, 25. Juni 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 4

                                                                     5

Und weil es so schön war will ich wieder eine Inkarnation ansprechen in der ein gewaltiger Wendepunkt im menschlichen Miteinander eingeläutet wurde. Die vorhergehenden Veränderungen werden jetzt gekrönt von einem Spiel namens Geld. Angefangen hat es mit der Bezahlung von Bräuten mit Sachwerten wie Kamele, Rinder Schweinen usw. Auch Schmuck kannte man schon . Der Mensch schmückt sich eben und will sich damit schöner machen als er ist. Je seltener das Material eines Schmuckstücks zu beschaffen war umso mehr Aufmerksamkeit erregte es und stachelte so den Neid der Mitmenschen an. So erschien der Neid in der materiellen Welt und das Gold aus der Erdkruste und den Flüssen.Aus Gold wurde Geld und aus Papier wurde viel Geld. Alles weitere kannst du auch den Finanzblättern entnehmen. Das Ohmsche Gesetz hat Einzug in das weltliche Geldspiel genommen. Geld ist gleich Egoismus mal Gier. Ein abartiges Dreieck. Pythagoras hätte keine Freude daran wenn er schon damals in diesem Spiel einen Durchblick gehabt hätte. Mit Entsetzen schließe ich das Kapitel dieser Inkarnation.

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Jetzt, in dieser beschriebenen Inkarnation ist Geld voll ins Spiel gekommen. Auch ich konnte mich dem nicht entziehen. Da ich ein Gehirn zum Nachdenken hatte brütete ich vor mich hin wie ich mich, ohne mich auf den Äckern abzumühen, an dem Geldkuchen beteiligen konnte. Die menschliche Moral litt an den Zuständen die das Geld zutage brachte. Es wurde gezecht und die Wohllust wurde käuflich. Es gab nun nicht mehr nur die sexuelle Anziehungskraft und die harmlose, lustvolle Vereinigung. Ab jetzt gab es die lustlose "Liebe". Das Zechen übte auch ich so manches mal aus. Es machte mich lustig und übermütig in dieser traurigen Zeit. Die Wohllust genoss ich lieber kostenlos. Wenn ich sie auch manchmal durch mühevolle Überredungskunst bezahlte.

Da beobachtete ich, als ich faul im grünen, sanften Gras lag eine Horde wilder Affen. Sie kosteten die Früchte eines Mangobaumes die auf dem Boden am verfaulen waren. Und siehe da, sie wurden betrunken. Der Fruchtzucker der Mangofrüchte fermentierte zu Alkohol. Nun, Alkohol kannte ich noch nicht. Seine Wirkung auf das Gemüt, vor allem auf das menschliche Gemüt schon. Aber von dem sauren Bier das uns Menschen zu dieser Zeit meiner Inkarnation zur Verfügung stand musste man schon literweise zu sich nehmen um seine Wirkung zu verspüren.

Es gab schon Metall. Hauptsächlich Kupfer und auch kunstvoll gefertigte Kupferrohre verschiedener Durchmesser hergestellt. Des weiteren gab es natürlich auch Kupfertöpfe und so allerlei Geräte aus Kupfer. In meinem Geiste tat sich eine Welt auf die mir wohlbekannt über viele Inkarnationen war. Nämlich die Eingebung, oder auch vornehmer, Intuition genannt. Zum Schluss hat sich daraus eine Destille materialisiert. Die meines Wissens erste Schnapsbrennerei ist damit in das Licht der Welt gesetzt worden.

Früchte ließ ich mit Wasser vermischt verfaulen was einen höllischen Gestank erzeugt. Aber die klare Flüssigkeit die meine Destille ausspuckte hatte es in sich. Ich machte Geld. Ließ andere für mich arbeiten wie es sich für meinesgleichen gehört. Nur der reichste Mann der Welt wurde ich nicht. Diesen Titel hat mir ein Babylonier abgejagt der mit allem und alles handelte. Dies stimmte mich etwas traurig als ich meinen vom Alkohol angenagten Körper verlassen musste. Zum Schluss war ich so krank, daß mir sogar das Geld schnurz und schnuppe wurde und ich mich mit dem damaligen Modegott Baal verbündete. Mein Geld hat mir zum großen Teil die schlaue Priesterkaste abgeluchst. Zum Ärger meiner Kinder, die den Gott Mammon anbeteten.

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Sonntag, 22. Juni 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 3

                                                                     4

Es waren viele Jahrhunderte und etliche Inkarnationen vergangen und ich darf jetzt die folgende Inkarnation beschreiben. Eine gewaltige Veränderung hat sich in der menschlichen Entwicklung ergeben. Ich war jetzt in meinem zwanzigsten Sonnenjahr angelangt. Ich war gewitzt und besaß eine feinfühlende Schläue durch die vielen vorhergegangenen Inkarnationen die unbewusst in mir wirkten. Ich wurde damals schon mit Intuitionen und gesundem Menschenverstand gesegnet und wusste, und verspürte vor allen Dingen, daß etwas mit der menschlichen Gesellschaft gewaltig schief lief. Es waren keine Pflanzen und keine Fürchte und vor allem keine wilden Tiere mehr in der Umgebung der menschlichen Ansammlungen vorzufinden. Die mühelose bisherige Nahrungsversorgung von der Hand in den Mund klappe nicht mehr. Den Spruch in der Bibel, daß man im Schweisse seines Angesichts sein Brot verdienen müsste ist Realität geworden. Lange bevor diese Erkenntnis in diesem heiligen Buche erwähnt wurde. Es war kein Gott der uns bestrafte, sondern unsere eigene Ignoranz und der durch Machtansprüche in die materielle Welt gezogene Egoismus und die daraus resultierende Gier.

Jetzt kam eine dritte Spezies Mensch ins Spiel. Außer dem Führer und seinen Anhängern zusätzlich der Knecht. Der geknechtete Mensch. Und als Folge davon der erniedrigte Mensch. Es gab also jetzt drei Stufen in der menschlichen Hierarchie. Als erstes der Führer, der sich manchmal auch als göttlich angehauchte Erscheinung ausgab. Als zweite Stufe den Bürger der als Handlanger und speichelleckende Kreatur dem Führer zu arbeitete. Und als dritte Stufe den erwähnten Knecht oder Sklaven. Aus diesen drei Stufen entwickelte sich das heutige, hierarchische System. Man nennt es auch Pyramidensystem.

Im Grunde hat sich nichts geändert. Zu  dem Führer brauche ich nichts weiter erwähnen. Dies sind heute die  Leute die sich den anderen überlegen fühlen. Egal was sie für eine Position ausführen. Ob König oder Bordellbesitzer. Die zweite große Masse Mensch sind heute zum Beispiel die Beamten. Die höheren Angestellten. Die Soldaten. Die meisten Politiker. Ich könnte noch viele weitere menschliche Abartigkeiten erwähnen. Aber lassen wir das. Die dritte Stufe sind heute die Mitläufer. Die Fließbandarbeiter. Die Lohnempfänger und so weiter und so fort. Schlupflöcher wie das Priestertum, das Dienstleistungsgewerbe usw. möchte ich hier nicht aufführen. Sie würden alles nur noch komplizierter machen. Dieses Buch soll ja keine Doktorarbeit abgeben. Diese Hierarchie ist auch bei den verschiedenen Religionen und bei den mafiösen Strukturen zu erkennen. In meiner damaligen Inkarnation erkannte ich, daß der Anfang vom Ende der menschlichen Freiheit eingeläutet wurde. Traurig verlasse ich diese Inkarnation.

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Samstag, 21. Juni 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 2

                                                                     2

Die nächste Inkarnation, die ich in loser Reihenfolge auswähle, war nicht mehr so unkompliziert wie die vorhergehende. Meine Gedanken und Vorstellungen lassen mich diese Inkarnation im Alter von vierzehn Jahren erleben. Ich wusste schon was es hieß wenn man seinen Vater im sogenannten Krieg verliert. Ja, das Wort Krieg war in dieser Inkarnation schon aus dem Urgrund erschienen. Es war noch sehr neu und noch nicht so furchterregend mit Emotionen geladen wie im zwanzigsten Jahrhundert. Ich war ein schlaues Kerlchen und ein guter Beobachter. In der damaligen Zeit gab es noch kein Geldsystem. Und Grund und Boden gab es unübersichtlich viel. Dies waren also keine Streitobjekte für meine Mitmenschen. Auch Langeweile war kein Grund für tödliche Kriegsspiele. Es waren Machtansprüche die den Krieg provozierten.

Während früher die Frauen durch ihre bevorzugte göttliche Intelligenz ohne große Streitereien dem Fußvolk den Weg zeigten, bevorzugten die jetzigen Herrensöhne den alleinigen Machtanspruch. Führer, die den materiell angelegten menschlichen Verstand bevorzugten, setzten mit Gewalt ihren Anspruch auf einen Führungsposten durch. Die Diktatur hatte auf der materiellen Ebene Einzug gefunden und unterschied sich in nichts von den heutigen Diktaturen. Die Führer suchten sich Mitstreiter und die Politik war geboren und entwickelte sich zu den heutigen Auswüchsen. Demokratie mit eingeschlossen. Das Leben wurde ab jetzt so langsam ungenießbar. Und damit will ich diese lieblose Inkarnation angewidert verlassen.

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Vom Regen in die Traufe. Dies kann man in meiner jetzt empfundenen Inkarnation voll behaupten. Die Machtmenschen gierten nach sogenanntem Luxus. Sie wollten sich von dem allgemeinen Pöbel abheben. Sie wurden sesshaft und mit ihnen die zugehörige und hörige Sippschaft. Bald waren die essbaren Pflanzen und Früchte in der nächsten Umgebung vertilgt. Aus Hunger wurden zuerst kleine Tiere und dann immer größere Tiere getötet und herunter geschlungen. Es war die pure Not die zu diesem Verzehr zwang. Denn Genuss war noch nicht bei diesem Fleischverzehr vorhanden. Ja, die Meisten ekelten sich instinktiv vor dieser blutigen Mahlzeit. In dieser, meiner jetzigen Inkarnation, kannte man nicht das erhitzen von Fleisch um es schmackhafter und ansehnlicher  zu machen. Schnell verlasse ich diese Inkarnation. Sie war für mich wenig appetitlich.

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Freitag, 20. Juni 2014

MEIN INKARNATIONSVERLAUF Teil 1

                                                                     1

Ich stelle jetzt den Empfang meiner Intuitionen auf volle Empfangsbereitschaft und schwinge fast unbewusst meine Feder. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Ahhh, jetzt fangen sie an zu fließen. Die Intuitionen natürlich. Ich fange an zu kritzeln so schnell es mir meine Hand erlaubt. Verzeih mir , lieber Leser, kleine Unperfektheiten in der Wiedergabe meines Intuitionsflusses. Der intuitionsgetreu wiedergegebene Sinn und Sachverhalt sind mir wichtiger als schön gehobelte Worte auf weißem Papier. Nein, ich habe gelogen. Ich bin in die eitle Falle gestolpert. Ich benütze standesgemäß einen Computer und hacke die mir eingegebenen Intuitionen mit flinker Hand auf die Tasten wo sie von dort aus auf die Festplatte übertragen und gespeichert werden. Vielleicht klingt dieser trockene, technisch angehauchte Satz in fünfzig Jahren romantischer. Warten wir es ab. Ich schweife gerne ab. Eine stilistische Sünde von mir.

...Bilder steigen auf. Meine Phantasie schaltet sich durch. Jetzt gibt es ein Gemisch von göttlich inspirierten Intuitionen und menschlich angehauchter Phantasie. Wenn ich diesen Abschnitt abgeschlossen habe werde ich selbst überrascht sein was da herauskommt. So wie ich fast dieses ganze Buch ohne Plan aus meinem Kopf herausleiere und ich nie weiß wohin der Zug fährt. Dies ist eben meine Art zu schreiben. Mühelos noch dazu. Weil ich keine schweißtreibende Überlegungen anstellen muss wie ein Satz geschliffener dargestellt werden kann oder wie ich meinen Verstand intelligenter zur Schau stellen soll.  Ein freudiges, lockeres und befreiendes Schreiben, wie ich dem geneigten Leser mitteilen darf.

Babylon..., Baby..., Nein, jetzt komme ich auf eine andere Zeitschiene. Ich bin noch etliche tausend Jahre vor Babylon in meine damalige Inkarnation geschlüpft. Brrr, es war kalt und eben wurde ich von dem warmen Leib meiner Mutter unsanft auf den Blätterboden gelegt. Ich war geboren! Eine wahrhaft unsanfte Angelegenheit. Mit trockenem Gras wischte man mich ab und wickelte mich dann in warme Pelze. Erschöpft schlief ich in den Armen meiner Mutter ein und es folgte ein Schlafen und ein Saugen was mir ein himmlisch schmeckendes Getränk verschaffte.

Ich wuchs heran und genoss die herrlichen Freiheiten meiner Jugend. Ich ahmte spielend die Tätigkeiten der Erwachsenen nach. Dies war Lernen in seiner natürlichsten Form. Mit Freude, Lust und spielend brachte ich mir selbst das Wichtigste bei, was ich als erwachsener Mann brauchen würde. Nur hin und wieder wurde ich von den Erwachsenen beraten. Manche Tolpatschigkeit von mir wurde lachend übergangen. Strafe und Rechthaberei kannte man noch nicht. So wurde ich zu einem selbstbewussten, fröhlichen jungen Mann erzogen. Nein, nicht erzogen. Ich selbst erzog mich an den Beispielen die mir die Erwachsenen freudig vorführten. Muss ich noch weiteres von dieser Inkarnation aus grauer Vorzeit berichten? Nein, nur soviel, daß mir die grauen Vorzeiten die liebsten Erinnerungen bescherten wenn ich die Gelegenheit bekam meine Inkarnationen zu überblicken.

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Donnerstag, 19. Juni 2014

Mein Inkarnationsverlauf, allgemeines

Unter obigem Titel: "Mein Inkarnationsverlauf" stelle ich mein neuestes Werk als Fortsetzungsroman in losen Folgen hier in diesem Blog ein. Es ist sozusagen eine Erstveröffentlichung.

Wie alle Printmedien dient dies zur Kundenerhaltung. Hier halt in digitaler Form. Dazwischen werde ich natürlich noch meinen Senf zu anderen Themen abgeben. Humorvolle aber auch durchaus ernste und philosofische Themen. Hauptsächlich aus meiner Feder.

Da ich ein Inkarnationsanhänger bin sind die folgenden Inkarnationsauszüge bitterernst gemeint. Allerdings, wenn einer dabei schmunzelt stört mich das nicht. Ich sehe es ja nicht. Die Inkarnationsauszüge sind reine Phantasie. Ähnlichkeiten zu anderen Inkarnationsgeschichten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Kopisten und Plagiatoren: Man beachte meine "Duftmarken". Der folgende Roman steht unter Urheberrecht. Ich muss ja auch sehen, dass ich vielleicht einen Bestseller ausscheide und meine Reisekasse damit auffülle. Die "Welt ohne Geld" steht halt noch auf recht wackeligen Füssen.

Wenn ich dann so einige Folgen auf die Welt losgelassen habe wird dann in der rechten Spalte plötzlich eine Bankverbindung auftauchen. Da kann man dann für einen gerechten Ausgleich meiner kreativen Arbeit sorgen wenn sie gefallen findet. Auch die katholische Kirche schämt sich nicht den Klingelbeutel kreisen zu lassen. Warum ich nicht? Bargeld kann man an mein Postfach in Paraguay schicken. Eine Vertrauensperson, in diesem Fall mein Sohn, sieht regelmässig nach dem Postfach. Er verdient als selbstständiger Fuhrunternehmer besser als in Deutschland. Dies nur nebenbei. Er hat es also nicht nötig sich an dem Geld seines Alten zu vergreifen.

Bargeld immer zwischen zwei Postkarten oder in Silberpapier oder bedruckte Werbepost einschlagen. Es kommt eigentlich ganz, ganz selten etwas weg. Und wenn, liegt es meistens an der Deutschen Post. Bitte keine Einschreiben zusenden. Die werden sehr oft unterschlagen. In dreissig Jahren sind mir drei Schecks abhanden gekommen deren Spur sich zweimal in Panama und einmal in Deutschland verloren hat. Ein Paket mit einem billigen Fotoapparat ist auch mal nicht angekommen. Und das war alles.

Hier die paraguayische Postanschrift:

Hans Steinle
C.d.C. 22011
2160 San Lorenzo
PARAGUAY

Selbstverständlich auch für sonstige Nachrichten zu benützen wenn mein Kontakt in Deutschland abbricht. Aber vorerst lebe ich noch in Deutschland.

Auskünfte über Paraguay kann ich auch geben. Denn meine 30 Jährige Erfahrung in Paraguay ist unersetzlich.

Meine Email- Adresse:   hans.steinle@gmail.com    Spam wird rigoros entfernt.

Mittwoch, 18. Juni 2014

Willkommen




  Willkommen


Liebe Leser,
in diesem Blog wird alles buntgemischt dargeboten. Wie bei einer Zeitschrift. Es gibt keine selbstgestellten Regeln und so bin ich frei in meiner Themenauswahl und es macht mir daher mehr Spass hier zu schreiben. Freiheit im Geiste, und so weit es möglich ist im realen Leben, ist für mich das Wichtigste im Leben.

o-h-n-w-e-g